Während unserer zweiwöchigen Südafrika Familien-Reise haben wir vier großartige Tage in Plettenberg Bay verbracht. Was wir unternommen haben und wie wir die Highlights der berühmten Garden Route mit Kindern erlebten, habe ich im Folgenden detailliert festgehalten.
Von Plettenberg Bay zu den Nationalparks
Unterwegs waren wir im März 2022 mit drei Kindergartenkindern und einem eigenen Mietwagen.
Authentischer wäre sicherlich ein richtiger Roadtrip mit täglich wechselnden Unterkünften entlang der Garden Route gewesen. Aber bei einer Reise mit Kindern empfinde ich zwischendurch eine „Homebase“ mit Küche und Waschmaschine von Vorteil. Für diese Annehmlichkeiten fahre ich lieber täglich ein paar Kilometer zu den Ausflugszielen.
Ursprünglich hatte ich ein Apartment direkt am Arch Rock Beach im Visier. Für die Buchung waren wir aber zu spät dran. Letztendlich wurde es dann eine Privatunterkunft in einer „Gated Community“ mit privatem Strandzugang und Gemeinschaftspool östlich von Plettenberg Bay, am Keurboomstrand. Die hatte ich via Airbnb ausgesucht.
Durch Plettenberg Bay kann man nett bummeln und an den Ortsausgängen gibt es eine Auswahl an Supermarkt-Giganten für Selbstversorger. Wir waren zufrieden mit dem Checkers direkt am Beacon Way.
Inhalt
Garden Route mit Kindern
Das faszinierende an der Garden Route ist, dass man ganz vergisst, wo man ist. Vom kargen Buschland oder gar von der Savanne ist nichts mehr zu spüren. Der südafrikanische Küstenabschnitt ist schroff, aber wirklich grün.
Ein Nationalpark grenzt an den nächsten. Wer sich für die Garden Route mit Kindern entscheidet, sollte unbedingt den einen oder anderen Abstecher in die Nature Reserves einplanen, auch wenn der Eintritt für ausländische Touristen nicht günstig ist.
Wir haben den Robberg Nationalpark und den Tsitsikamma Nationalpark besucht. Beide sind auf ihre eigene Art und Weise sehr beeindruckend.
Robberg Nationalpark
Das Robberg Nature Reserve ist eine Plettenberg Bay vorgelagerte, kleine Halbinsel.
Vom Parkplatz aus starten drei Wanderrouten unterschiedlicher Distanz: The Gap (ca. 2 km), Witsand (5,5 km) und The Point (>9 km, Start bis Mittag empfohlen). Teilweise verlaufen die Routen parallel bzw. lassen es zu, zwischen ihnen zu springen. Für Witsand haben wir etwa 2 Stunden gebraucht.
Was sich zunächst wie ein schöner Küstenspaziergang anfühlte, entpuppte sich zu einer richtigen Abenteuerwanderung auf der Garden Route mit Kindern entlang einer wenig gesicherten Steilküste. Wind, Flut, Abhänge – der Weg ist nichts für schwache Nerven.
Allerdings fängt es schon nach wenigen Metern an, im Bauch zu kribbeln. Die Aussicht ist atemberaubend. Es lohnt sich wirklich!
Inmitten des Indischen Ozeans, den Dünen und den Klippen fühlt man sich einfach richtig frei.
Für unsere Fünfjährigen war die Route auch richtig gut machbar, der Dreijährige musste stellenweise getragen bzw. unterstützt werden.
Begleitet wurden wir auf unserer Wanderung vom Geheul der Robben, die dem Park seinen Namen geben und laut meinen Recherchen eigentlich Seebären sein müssten.
Rund um den Parkplatz gibt es diverse Plätze zum Grillen/ Picknicken mit grandioser Aussicht.
Tsitsikamma Nationalpark
Wir sind vormittags zur berühmten Hängebrücke gewandert und von dort aus noch weiter zu einem Aussichtspunkt.
Nicht weit vom Parkplatz beim Cattle Baron und den Kanu-Verleihen befindet sich ein kleiner Wasserfall mit vorgelagertem Becken, an dem Kinder sich gut erfrischen und spielen können.
Weiteres Highlight sind die relativ zutraulichen Dassies, die es sich entlang der Wege gemütlich machen.
Mit älteren Kindern hätten wir sicher auch eine Kanu Tour auf dem Storm River unternommen.
Am Nachmittag haben wir noch einen kleinen Spaziergang im westlichen Teil des Parks gemacht, der uns ebenfalls begeistert hat.
Hier ist auch ein Camping-Platz in krasser Lage direkt am Ozean. Um es auch noch bis zu den Wasserfällen dort zu schaffen, sollte man auf der Garden Route mit Kindern dann besser eine Übernachtung im Park einplanen.
Arch Rock Beach
Der östliche Zipfel vom Keurboomstrand, der Arch Rock Beach, hat uns besonders gut gefallen. Die großen Felsen direkt im Sand bieten eine tolle Kulisse und Möglichkeiten für jede Menge Abenteuer.
Wie oben schon geschrieben hätten wir hier eigentlich gerne ein Apartment direkt am Strand gemietet.
Den Hype um das Restaurant „Enrico’s“ kann man erst verstehen, wenn man ihn am eigenen Leib erfahren hat. Die Pizzeria mit Aussicht direkt über den Klippen ist riesig, quirlig und sehr populär. Über die Liveband zum Mittagessen war ich etwas überrascht. Die Pizza schmeckt aber wirklich gut.
Lookout Beach
Den Lookout Beach in Plettenberg Bay fanden wir auch ziemlich cool. Am südlichen Zipfel ist der Wasserzugang für kleinere Kinder optimal.
Vom Lookout Beach kann man gut zur Keurboomriver-Mündung spazieren.
Parkplätze gibt es relativ wenig, aber die Einweiser geben sich große Mühe, für alle Besucher eine Lücke zu finden.
Garden Route mit Kindern: die besten Stops
Besonders in Erinnerung sind uns die vielen wunderbaren Roadstop Cafés, den sogenannten Farmstalls entlang der N2 geblieben, die die Garten Route mit Kindern zu etwas ganz besonderem machen.
Die Betreiber geben sich sehr viel Mühe, dass die Fahrpause für alle ein besonderes Erlebnis wird. Beim einen oder anderen Stop wären wir am liebsten für ein paar Stunden versackt.
Besonders hervorzuheben ist The Heath Complex mit dem Hen House Eat Out Café, einem liebevollen Spielbereich und einigen Shops mit lokalen Produkten.
Die Shabby Fufu Lifestyle Farm betreibt nicht nur einen wirklich verrückten Krimskrams-Shop und ein Café, sondern stellt für die Kinder ein Spieleparadies mit einigen XXL-Hüpfburgen, Fahrzeugen und anderen Spielgeräten bereit.
Es gibt entlang der Garden Route auch das eine oder andere nette, kleine Weingut. Wir haben einen Stop bei Luka Vineyards eingelegt: Hipster-Ambiente, nette Snacks und viel Wiese, auf der getobt werden kann.
Durch die Waterfront in Knysna kann man mit Kindern auch ganz nett bummeln. Entlang der Gray Street gibt es einige nette Cafés. Allerdings habe ich mich rund um die Mall dort nicht ganz wohl gefühlt. Vielleicht hatten wir aber auch einfach die falschen Straßen und/ oder die falsche Uhrzeit erwischt.
Erlebnis-Parks rund um Plettenberg Bay
Besonders beliebte Ziele entlang der Garden Route mit Kindern sind diverse Tierparks. Sie sind alle keine gewöhnlichen Zoos, sondern weisen ganz besondere Schwerpunkte auf. Wir haben trotzdem keinen davon besucht, weil wir vor und nach Plettenberg Bay zwei tierreiche Game Reserves auf dem Programm hatten.
Der Vollständigkeit halber folgt hier die Liste aus meiner Vorab-Recherche. Erfahrungen haben wir wie gesagt nicht gesammelt.
- Monkeyland
- Birds of Eden
- Tenikwa Wildlife Center
- Elephant Sanctuary
- Wolf Sanctuary
Im Reisebericht von Viermal Fernweh findest du ein paar Eindrücke aus einigen der Anlagen.
Für etwas mehr Nervenkitzel und coole Teenies auf der Rückbank könnten auch folgende Ausflugsziele spannend sein:
- Knysna Ziplines
- Bloukrans Brücke (höchste Bungeesprung-Anlage der Welt)
Warst du schon einmal auf der Garden Route mit Kindern unterwegs? Dann ergänze doch deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren.
Zum Weiterlesen:
Südafrika – Reisevorbereitungen inkl. schöner, passender (Kinder-)Buchtipps!
Kapstadt & Kap-Region mit Kindern – Erfahrungsbericht
Südafrika mit Kindern: Safari unter 6 Jahren
Ps. zum Merken & Weitersagen:
Hallo Nora, war die Wanderung zur Suspension Bridge im Tsitsikamma Nationalpark gut machbar? Wie viel Zeit muss man da ab Parkplatz für die Hin und Rückwanderung und Überquerung der Brücke einplanen? Wir haben 2 Kinder, 4 und 6 Jahre.
VG Loreen
Liebe Loreen,
der Weg bis zur Brücke und die Brücke selbst sind absolut sicher und gut machbar. Wenn ich mich richtig erinnere war der größte Teil ein befestigter Steg. Erst hinter der Brücke wird es deutlich abenteuerlicher. Aber die Aussicht ist toll!
Wer zügig unterwegs ist, sollte nur 1-1,5 Stunden unterwegs sein. Aber man kann auch einen halben Tag dort verbringen (Wasserfall-Rast, Aussichtspunkt…wie ich das im Text beschrieben habe).
Gute Reise und viel Vergnügen!