Suchst du gerade nach einem passenden Reiseziel für die Herbstferien? Mein Vorschlag ist auch für eine mehrköpfige Familie bezahlbar und die Anreise geht als moderat durch. Dabei stehen die Chancen trotzdem gut, vor dem Winter noch ein bisschen Sonne zu tanken. Ein Traum! Es geht nach Kroatien. Um genauer zu sein, nehme ich dich hier mit auf einen Städtetrip nach Zadar im Herbst.
Inhalt
Herbstferien-Kurzurlaub mit Kindern
Ehrlich gesagt sind wir ziemlich spontan im Herbst in Zadar gelandet. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei unserem kleinen Flughafen um die Ecke habe ich die bezahlbaren, terminlich gut gelegenen Destinationen abgeklappert und fragte mich spontan, warum wir nicht mal einen Städtetrip mit Kindern wagen wollen?!
Dass Zadar im Herbst nicht nur ein pulsierendes, auf Touristen ausgerichtetes Städtchen ist, sondern sich im Umkreis richtig viele kinderfreundliche Highlights in der Natur befinden, kam uns sehr gelegen.
Schließlich reisten wir mit zwei Sechsjährigen und einem Vierjährigen. Die wollen nicht den ganzen Tag Kaffee schlürfen und Museen auseinandernehmen.
Selbstverpflegung mit Kindern in Zadar
Untergekommen sind wir für fünf Übernachtungen auf einem schönen, am Meer gelegenen Camping-Platz * in einem Mobilheim. Vom kleinen Flughafen waren wir mit dem Mietwagen innerhalb einer Stunde dort, inklusive eines Stopps beim Supermarkt für die Dinge des alltäglichen Bedarfs.
Eine Wettergarantie gibt es für Zadar im Herbst leider nicht. Allerdings hatten wir Glück. Morgens und abends war es kühl und hat auch mal kurz geregnet. Mittags streichelte uns aber die Sonne. So konnten wir auch noch den Strand und den Pool der Anlage für kurze Besuche nutzen. Das Meer war spiegelglatt und noch sehr einladend, auch wenn die Strände schon langsam winterfest gemacht wurden.
Auch im Sommer hätte ich es in der familienfreundlichen, gepflegten Anlage mit Kidsclub, Spielplatz und Wasserrutschen gut ausgehalten.
Plitvicer Seen im Herbst
Eine Tagestour zu den Plitvicer Seen war unser größter Ausflug in Zadar im Herbst. Die Fahrzeit pro Strecke beträgt etwa 1,5-2 Stunden, die sich wirklich gelohnt haben.
Der Nationalpark ist im Herbst zwar total überfüllt, aber das Zusammenspiel aus smaragdgrünem Wasser und rot-gelbem Herbstlaub sollte man sich nicht entgehen lassen.
Wir wählten Programm B ab Eingang 1 des Nationalparks. Parkplätze sind dort ausreichend vorhanden.
Die Strecke ist ca. 4 km lang und führt in 3-4 Stunden weitestgehend über Holzstege an den Haupt-Sehenswürdigkeiten vorbei: an kleineren und größeren Wasserfällen, an einer Grotte, an den oberen und unteren Seen. Die Fahrt mit einem Elektroboot über den größten See, dem Kozjak, ist im Eintritt inklusive.
Wenn ich mich richtig erinnere, besteht in der Nähe der Anleger auch die Möglichkeit, Kajaks für gekennzeichnete Bereiche des Kozjaks auszuleihen.
Das Schwimmen ist in den Seen leider nicht (mehr) gestattet.
Wer genügend Zeit und Wanderfestigkeit mitbringt, sollte definitiv Programm C oder Programm K wählen, weil man hier im nordwestlichen Teil des Plitvicer Seen Nationalpark den Touristenmassen entkommt und die herbstliche Schönheit besser genießen kann.
Für Kleinkinder würde ich unbedingt eine Trage einpacken. Die Holzstege sind nicht kinderwagentauglich.
Gegessen haben wir übrigens nicht in einem der Park-Restaurants selbst, sondern in der nächsten Ortschaft bei der Pizzeria Vučnica. Gerichte und Service dort sind eher einfach, aber die Preise stimmen und die Atmosphäre ist deutlich weniger wuselig. Es gibt eine tolle, riesige Wiese zum Toben.
Kryka Nationalpark
Der Kryka Nationalpark ist übrigens noch besser von Zadar zu erreichen als die Plitvicer Seen und bietet ein vergleichbares Naturschauspiel in kleineren Dimensionen.
Die Fahrtzeit beträgt weniger als eine Stunde!
Wir haben beschlossen, den Besuch für den nächsten Spontanbesuch von Zadar im Herbst aufzusparen, weil wir abwechslungsreichere Ziele ins Auge fassen wollten.
Dass wir nochmal wiederkommen, ist also beschlossene Sache.
Kornati-Inseln
Ein weiteres Natur-Highlight ist der Küstenstadt Zadar vorgelagert. Die Kornati-Inseln stellen einen ganz eigenen Nationalpark, den man mit dem Boot erkunden kann.
Leider haben in Zadar im Herbst schon viele Tour-Anbieter ihre Programme eingestellt. Deshalb sind wir auf eigene Faust los und mussten dabei etwas kreativ werden.
Mit der Fähre ging es für uns – zusammen mit einer Schulklasse – nach Zaglav auf Dugi Otok. Von dort brachte uns der Linienbus nach Sali.
Auch hier konnten wir im Hafen niemanden mehr auftreiben, der uns spontan mit in den Nationalpark nahm. Die Schulklasse wurde von Bus und Führer abgeholt.
Letztendlich kehrten wir in dem einzig geöffneten Café ein, aßen ein Eis und folgten dann der Empfehlung, den Küstenwanderweg oberhalb des Ortskerns auszuprobieren.
Als einzige Touristen vor Ort war das schon ein ziemlich cooles Erlebnis. Wir entdeckten sogar ein nostalgisches, verlassenes Naturschwimmbad und fühlten uns im türkisklaren Wasser wie in einer anderen Zeit.
Für Familien mit älteren Kindern bestünde von Sali aus die Option einer Radtour in den Naturpark.
Strand von Nin
Die Ninska Laguna stand ziemlich weit oben auf unserer Liste. Denn hier findet man einen der wenigen Sandstrände Kroatiens, sogar mit ruhigem, flachem Wasser. Das ist natürlich für Kinder super.
Auch hier hatten die Strandbars schon die Saison beendet, während in den Straßen Zadars noch Hochbetrieb herrschte. Wir genossen es aber, den Strand fast für uns zu haben.
Einen Spaziergang durch den historischen Stadtkern von Nin mit authentischen Fischerbötchen und kleinen Gässchen kann ich ebenfalls empfehlen.
Für Wein-Freunde und Leben-Genießer ist auf dem Rückweg ein Stopp beim Gut Kraljevski Vinogradi obligat.
Bei einem traumhaften Ausblick auf die Bucht vor Zadar kann man mitten in den Weinbergen die Eigenproduktion (oder ein Stück Schokoladenkuchen/ deftiges Essen) genießen.
Zadar im Herbst
Der historische Stadtkern von Zadar stand natürlich auch auf dem Programm. Tagsüber schiebt man sich in den Herbstferien mit zwei bis drei „rausgeworfenen“ Kreuzfahrtschiff-Passagiermassen durch die kleinen Gassen. Am späten Nachmittag wird es deutlich ruhiger.
Es gibt eine große Auswahl an traditionellen und modernen Restaurants. Auf unserem Speiseplan standen Sushi, Trüffelpasta und Burger. Um die typisch kroatische Grillplatte konnte ich in Zadar bequem einen Bogen schlagen.
Die Stimmung ist sehr entspannt. Hier dürfen die Kinder auf den historischen Mauern turnen und bekommen auf dem Markt einen Apfel geschenkt. Für kleines Geld kann der Kirchturm erklommen werden und offenbart einen schönen Panoramablick.
Zum Sonnenuntergang versammeln sich die in der Altstadt verbliebenen Touris auf den Treppen der Meeresorgel zum Wasserkonzert (nordwestlicher Zipfel). Wenn es dunkel wird, starten direkt nebenan die besonders bei Kindern beliebten, solarbetriebenen Lichtinstallationen „Gruß an die Sonne“. Wenn man Zadar im Herbst besucht, muss man dafür gar nicht so lange aufbleiben, wie im Sommer.
Ich hatte keine großen Erwartungen an den Urlaub und wurde durchweg positiv überrascht. Ein Städte-Kurztrip mit Kindern kann bei passendem Programm richtig cool werden. Kroatien hat deutlich mehr Charme, als in meiner Erinnerung abgespeichert.
Mit etwas Wetter-Glück kann ein Tag in Zadar im Herbst aus Strand, Pool und Sonnenbad bestehen. Die ganze Familie findet aber auch genug andere abwechslungsreiche Beschäftigungen.
Konnte ich dich überzeugen? Dann wünsche ich einen schönen Urlaub und freue mich über Feedback.
Falls es doch lieber weiter weg gehen soll, empfehle ich für die Herbstferien, mal in meinem ersten Mauritius-Reisebericht zu stöbern.
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