Für ein Tages- oder Halbtagesausflug zieht es uns immer wieder ins Niederrheinische Freilichtmuseum nach Grefrath. Mit einem Museum verbinden wir Eltern meistens Staub, Stille und Stress. Aber in Grefrath trifft das alles nicht zu. Hier wird ein Heimatmuseum zum Wohlfühlort für Familien.
Das Niederrheinische Freilichtmuseum verbindet Kultur und Heimatkunde mit einem schönen Spaziergang an der frischen Luft und jeder Menge Spiel-Spaß. Besonders gerne kommen wir im Frühling. Aber auch die anderen Jahreszeiten haben ihren ganz eigenen Charme.
Können wir dich mitnehmen auf eine kleine virtuelle Rundtour?! Hier auf Familie Fernweh findest du alle wichtigen Infos für den Besuch im Niederrheinischen Freilichtmuseum mit Kindern sowie jede Menge Eindrücke, auch vom romantischen Weihnachtsmarkt rund um die Dorenburg.
Inhalt
Lernen & Spielen im Niederrheinischen Freilichtmuseum
Wie hätte es bei uns zu Hause eigentlich früher ausgesehen? Die Frage stellt sich sicher jeder. Im Niederrheinischen Freilichtmuseum finden wir darauf Antworten:
Historische Werkstätten, authentisch nachgebildete bzw. umgesiedelte Hofanlagen, Wohnstuben und Nutzfahrzeuge können auf einem barrierefreien, verkehrsfreien Rundweg erkundet werden. Echte Bauernhoftiere hauchen dem Museum ganz besonders viel Leben ein.
An einer Stelle kann wie früher mit Holzscheiten gebaut werden, an anderer Stelle Bienen beobachtet oder eine alte Dampfwalze bewundert werden.
Viele Erklärungstafeln beinhalten Hinweise für die jungen Gäste.
Aber das Freilichtmuseum ist noch so viel mehr, als eine kleine, lehrreiche Zeitreise in die niederrheinische Vergangenheit.
An jeder Ecke erwartet die kleinen Gäste ein anderes, bespielbares Highlight: Holzpferde am Gänsetümpel, ein Spielplatz mit großem Piratenschiff, ein Kletter-Traktor sowie ein weiterer Spielplatz mit Wippen und Schaukeln auf der Obstwiese.

© Inga Drews / WDR
In der Nähe jeder Spielgelegenheit finden sich auch Picknickbänke. Wer nicht genug Verpflegung dabei hat, kann sich im liebevoll geführten Tante-Emma Laden eindecken. Hier lässt vor allem die nostalgische Bonbon-Theke die (Kinder-)Herzen höher schlagen.
Sollte es kurz regnen oder im Winter zu kalt werden, flüchten wir gerne für einen Moment ins mehrstöckige Spielzeugmuseum. Hier können ältere und neuere Spielzeuge bestaunt werden. Gerade die Eltern und Großeltern finden hier viele Nostalgie-Momente. Aber für die Kids ist so eine Reise in die Spiel-Vergangenheit ja auch richtig spannend.
Im Obergeschoss findet dreimal täglich eine Modelleisenbahnvorführung statt mit kleinem Quiz (11.30 h, 14.30 h, 15.30 h).
Im Zentrum der wirklich grünen Parkanlage steht die denkmalgeschütze Dorenburg. Im Inneren befinden sich wechselnde Sonderaustellungen. Aktuell, im Frühjahr 2025, heißt die Ausstellung „Bewegende Papierwelten – Pop-Up Büchern auf der Spur“.
Was du vor dem Freilichtmuseum Besuch wissen solltest
Das Niederrheinische Freilichtmuseum kannst du im Rahmen eines Ganztagesausflugs besuchen, oder auch nur einen halben Tag einplanen.
Wir waren bislang immer nur am Nachmittag dort und haben noch nie die ganze Runde geschafft, weil es so viel zu entdecken gibt und viele Orte einfach zum Entschleunigen und Verweilen einladen.
Montags ist Ruhetag (Ausgenommen Ostern & Pfingsten).
Die Öffnungszeiten sind im Winter leider etwas kurz. Von April bis Oktober kann man sich von 10 bis 18 Uhr auf dem Gelände aufhalten. Von November bis März schließt das Freilichtmuseum leider schon um 16 Uhr.
Wer dann aber noch nicht nach Hause gehen möchte, kann in der Museumsgaststätte Pannekookehuus einkehren oder dem wirklich großzügigen, schönen Spielplatz im Schwingboden Park direkt nebenan einen Besuch abstatten.
Vom Pfannkuchenhaus kann man mit gültigem Ticket übrigens auch wieder aufs Museumsgelände zurück, wenn man nur mittags dort einkehrt oder es ohne Ticket von außerhalb erreichen, wenn man nur einen leckeren Pfannkuchen essen möchte.
Die Eintrittspreise sind für Familien extrem fair geregelt – im Gegensatz zu vielen Freizeitparks.
Kinder sind grundsätzlich bis zum 17. Lebensjahr frei. Erwachsene zahlen 4,50 Euro. In der letzten Stunde vor Schluss werden nur 2 Euro fürs Schnuppern berechnet.
Eine Jahreskarte kostet gerade einmal 15 Euro pro Person bzw. 25 Euro für zwei Personen (Kulturfreunde Karte).
Mittwochs ist „Pay What You Want“ Tag mit Spendenbox am Ausgang.
Parken kannst du kostenlos vor dem Haupteingang oder bei Freibad-Hochsaison und Überfüllung direkt am Grefrather Eisstation.
Freilichtmuseum Grefrath mit kleinen Kindern
Direkt hinter dem Eingangsgebäude befinden sich Bollerwagen, die man gegen 2 Euro Pfand ausleihen kann.
Ich weiß nicht genau, wie groß die typische Runde durch das Freilichtmuseum ist. Ich würde sie auf etwa 2,5 km schätzen. Einen fest vorgegebenen Rundweg gibt es nicht. Je nach Kinderwünschen laufen wir auch immer ein bisschen Zickzack.
Toll ist, dass Kleinkinder sich richtig frei bewegen können, da es keine befahrenen Straßen gibt. Lediglich am Burggraben und an den Kanälen sollte man die Kleinen sehr gut im Blick haben.
Sonderveranstaltungen im Niederrheinischen Freilichtmuseum
Wer das Niederrheinische Freilichtmuseum schon gut kennt, kann den Ort trotzdem immer wieder neu von einer ganz neuen Seite entdecken, da es jährlich einige tolle Sonderveranstaltungen gibt.
Am ersten Mai findet der traditionelle Mairitt mit Kutschenkorso durch ganz Grefrath statt. Außerdem gibt es Backtage, in denen die mittelalterliche Bäckerei in Betrieb ist, Märchentage, Kreativ-Workshops in den Ferien, die Nacht der Sinne im Sommer sowie diverse Märkte (siehe unten).
Auch für Kindergeburtstage und andere Gruppen gibt es vorab zubuchbare Veranstaltungspakete.
Worüber ich bei meiner Recherche für diesen Beitrag gestolpert bin, sind zwei virtuelle Musuemsspiele (via kostenloser Actionbound-App):
- „Hexen, Räuber, wilde Biester“ ab 8 Jahren (für 2 Euro soll es auch Zettel geben an der Kasse)
- „Zombie-Apokalypse“ ab 16 Jahren
Ersteres müssen wir unbedingt bei unserem nächsten Besuch ausprobieren. Erfahrungswerte habe ich leider noch nicht vorzuweisen.
Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Grefrath
Mein persönlicher Favorit der Sonderveranstaltungen ist der Romantische Weihnachtsmarkt an der Dohrenburg, der immer am zweiten und dritten Adventswochenende stattfindet. Das Freilichtmuseum verwandelt sich in einen richtig magischen Ort, der auch für Kinder viele Highlights bereithält.
So richtig typisch kitschig-adventlich ist der Weihnachtsmarkt gar nicht, aber trotzdem ist er etwas ganz besonderes.
Bei unserem Besuch (2024) waren die Kinder restlos begeistert von einer Feuershow und einer Greifvogel-Flugshow. Dazu konnten sie Armbrustschießen ausprobieren, schmieden und Stockbrot rösten. Lokale und überregionale Verkaufsbuden und angesagte Verpflegungsstände gibt es natürlich auch, außerdem eine richtig stimmungsvolle Beleuchtung.
Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Parkmöglichkeiten sind beim Weihnachtsmarkt komplett anders als oben von mir beschrieben. Das Event wird von einem externen Anbieter koordiniert. Hier findest du weitere Infos dazu.
Wusstest du, dass das Niederrheinische Freilichtmuseum vor den Toren Grefraths inmitten eines richtigen Freizeitzentrums liegt?!
Im Winter kannst du nebenan das richtig große Eisstation mit Außenbahn besuchen. Im Sommer punktet ein gemütliches, familiäres Freibad. Außerdem ist auch der Start unserer liebsten Paddeltour auf der Niers von dort fußläufig zu erreichen.
Zum Holleshof, einem ebenfalls sehr empfehlenswerten Ausflugsziel für Familien mit Kindern, fährst du mit dem Auto etwa 15 Minuten.
Wenn du mehr zum Niederrheinischen Freilichmuseum wissen möchtest, gelangst du hier zur offiziellen Museums-Homepage vom Kreis Viersen.
Eindrücke von den ganzen historischen Details habe ich absichtlich ausgespart, damit es für dich noch jede Menge zu entdecken gibt. Viel Freude am Niederrhein!
Als meine Fotos entstanden, waren wir mit einem Team vom WDR vor Ort. Den Bericht findest zu noch bis Sommer 2026 in der Mediathek.
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